UNESCO-Initiative “Futures of education” veröffentlicht Sammelband
Im Rahmen der 2019 gestarteten UNESCO-Initiative Futures of Education wurde im Januar 2020 ein neuer Sammelband veröffentlicht. Die Beiträge des Bandes “Humanistic futures of learning. Perspectives from UNESCO chairs and UNITWIN networks” setzen sich mit der Frage auseinander, welche Rolle Wissen und Lernen im Umgang mit einer zunehmend komplexen, unsicheren und prekären Welt zukommt. UNESCO-Chair Inhaber*innen aus allen Teilen der Welt präsentieren in dem Sammelband ihre Expertise zu Themen wie Wissensgemeinschaften, partizipatives Lernen, Demokratisierung von Wissen oder disruptive Innovation an Hochschulen. Benno Werlen und Howard Blumenthal, Mitglied des Advisory Boards des Jenaer UNESCO-Chairs, steuerten einen Beitrag zum Thema “Global understanding, education and sustainability” bei.
Die UNESCO-Initiative “Futures of Education” zielt insbesondere darauf ab, Perspektiven der Geistes- und Sozialwissenschaften im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu stärken. So erläuterte Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO: “Mit unserer zutiefst humanistischen DNA können wir es nicht zulassen, dass Bildung auf ein technisches bzw. technologisches oder wirtschaftliches Problem reduziert wird.” Um den jüngsten Tendenzen der Ökonomisierung und Instrumentalisierung des Lernens entgegenzuwirken und die Basis für eine humane Zukunft des Bildungssektors zu legen, hat die UNESCO eine unabhängige internationale Kommission unter Leitung der Präsidentin Äthiopiens, I.E. Sahle-Work Zewde, eingerichtet.
Die Kommission setzt sich aus führenden Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und öffentlichem Leben zusammen. So z.B. gehören ihr einflussreiche öffentliche Intellektuelle wie Arjun Appadurai oder Evgeny Morozov an, führende Vertreter*innen der Bildungswissenschaften wie António Nóvoa, oder etwa Vaira Vike-Freiberga, ehemalige Präsidentin Lettlands und derzeitige Leiterin der World Leadership Alliance/Club de Madrid. Der kürzlich veröffentlichte Sammelband sowie der 2020 erscheinende Bericht der Kommission werden dazu beitragen, eine breite öffentliche Debatte über die Zukunft der Bildung anzustoßen und entsprechende politische Rahmenbedingungen zu gestalten.
Die UNESCO bietet verschiedene Möglichkeiten, sich an der „Futures of education“-Initiative zu beteiligen. Auf einer Online-Plattform können Beiträge als Text oder Umfrageteilnahme sowie als künstlerische Arbeit eingereicht werden.
Weitere Ideen und Beitragsvorschläge können auch hier eingereicht werden: futuresofeducation@unesco.org